Besserer Umgang mit Stress: Strategien für eine gesunde Lebensweise


In unserer schnelllebigen Welt ist Stress zu einer allgegenwärtigen Erscheinung geworden. Die Globalisierung, die ständige Erreichbarkeit….bla bla bla….man sollte sich mehr entspannen, mehr meditieren, weniger TV schauen…..bla bla bla…..das weisst du ja schon alles!

«Erzähl mir mal was neues!» denkst du jetzt vielleicht... Ja, das kann ich verstehen. 

Leider kann ich dir nichts neues erzählen, denn genau die erwähnten Dinge sind wichtig, um besser mit Stress umzugehen, um gelassener zu werden, sich wohler zu fühlen…all das hilft, aber du musst es tun, damit es wirkt. Es hilft nicht, wenn du Texte darüber liest und in deinem Kopf zustimmst, du musst das, was da steht umsetzen, regelmässig, auch wenn du keine Lust dazu hast.

«Ja, heeey!! Ich habe da jetzt einen aufbauenden Text erwartet, nicht so was demotivierendes….!»

 

Ok, dann lass uns mal ein paar wichtige Dinge anschauen: 

Warum fällt es uns so schwer, alte Gewohnheiten, die uns nicht gut tun loszulassen und wie können wir es trotzdem schaffen und sogar neue Gewohnheiten kultivieren? 

Das Dilemma, das viele Menschen erleben, wenn sie versuchen, gesündere Gewohnheiten zu entwickeln und schlechte Gewohnheiten aufzugeben, ist tief in der menschlichen Psychologie und Neurobiologie verwurzelt. Obwohl wir oft wissen, was gut für uns ist, ist die Umsetzung dieser Erkenntnis in dauerhafte Verhaltensänderungen eine grosse Herausforderung. Hier sind einige Gründe, warum dies so schwierig ist: 

1. Gewohnheitsschleifen

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen, wo immer es möglich ist. Gewohnheiten, ob gut oder schlecht, ermöglichen es uns, Handlungen automatisch und ohne bewussten Aufwand auszuführen. Diese Gewohnheitsschleifen sind in den Basalganglien des Gehirns verankert und bestehen aus drei Teilen: dem Hinweisreiz, der Routine und der Belohnung. Einmal etabliert, können diese Schleifen sehr widerstandsfähig gegen Veränderungen sein, weil sie eine effiziente Art sind, das Gehirn zu betreiben.

 

2. Kurzfristige Belohnung vs. langfristige Vorteile

Menschliches Verhalten wird stark durch das Belohnungssystem im Gehirn beeinflusst. Schlechte Gewohnheiten wie Überessen, Rauchen oder übermäßiger Medienkonsum bieten oft eine sofortige, wenn auch kurzfristige, Belohnung oder Befriedigung. Diese unmittelbaren Belohnungen können attraktiver erscheinen als die langfristigen Vorteile gesünderer Gewohnheiten, die länger dauern können, um sichtbar und fühlbar zu werden.

 

3. Stress und Umwelt

Stress ist ein bedeutender Faktor, der dazu führen kann, dass Menschen auf vertraute Muster zurückgreifen. In stressigen Zeiten neigt das Gehirn dazu, auf automatische Verhaltensweisen zurückzugreifen, um mit der Situation umzugehen. Zudem kann die Umgebung, in der wir leben, das Aufrechterhalten von schlechten Gewohnheiten erleichtern und die Entwicklung von gesünderen Gewohnheiten erschweren.

 

4. Fehlendes Bewusstsein und unzureichende Strategien

Viele Menschen sind sich nicht vollständig bewusst, wie ihre Gewohnheiten ihr Wohlbefinden beeinflussen, oder sie kennen nicht die effektivsten Strategien zur Veränderung dieser Gewohnheiten. Ohne ein klares Verständnis davon, wie man neue Gewohnheiten bildet und alte ablegt, kann der Prozess der Verhaltensänderung frustrierend und demotivierend sein.

 

5. Angst vor dem Scheitern

Die Angst, bei dem Versuch, neue Gewohnheiten zu etablieren, zu scheitern, kann lähmend wirken. Diese Angst kann dazu führen, dass Menschen es vermeiden, überhaupt den ersten Schritt zu machen. Das Scheitern wird oft als negativ betrachtet, statt als Teil des Lernprozesses.

 

Strategien zur Überwindung dieser Herausforderungen

Um diese Herausforderungen zu überwinden, ist es wichtig, kleine, schrittweise Veränderungen vorzunehmen. Das Setzen realistischer Ziele und das Feiern kleiner Siege kann die Motivation steigern. Ebenso kann das Verständnis der eigenen Gewohnheitsschleifen und das bewusste Ersetzen von Teilen dieser Schleifen (z.B. der Hinweisreize oder der Belohnungen) helfen, dauerhafte Veränderungen zu bewirken. Unterstützung durch Freunde, Familie oder professionelle Hilfe kann ebenfalls entscheidend sein, um erfolgreich neue, gesündere Gewohnheiten zu etablieren und beizubehalten.

 

Und nun zum eigentlichen Thema:

Wie können wir besser mit Stress umgehen und so neue Gewohnheiten für einen gesünderen Lebensstil kultivieren?

 

Achtsamkeit und Meditation

Eines der effektivsten Werkzeuge im Umgang mit Stress ist Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, sich voll und ganz auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, ohne zu urteilen. Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeitsmeditation das Stressniveau signifikant senken kann. So wird berichtet, dass ein achtwöchiges Achtsamkeitstraining zu einer deutlichen Reduktion von Stresssymptomen führen kann.

 

Regelmässige Ruhephasen

Das bewusste Einlegen von Pausen während des Tages kann ebenfalls helfen, das Stresslevel zu reduzieren. Kurze, regelmäßige Pausen ermöglichen es dem Gehirn und Körper, sich zu regenerieren und sich von den Anforderungen zu erholen. Praktiken wie Yoga oder Qi Gong können nicht nur Stress reduzieren, sondern auch die allgemeine Gesundheit verbessern.

 

Vorteile von regelmässiger Ruhe und Achtsamkeit

Die regelmässige Praxis von Achtsamkeit und das Einlegen von Ruhephasen bringen zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Dazu gehören:

  • Reduzierter Stress: Achtsamkeitspraktiken können helfen, das Niveau des Stresshormons Cortisol zu senken.
  • Verbesserte emotionale Reaktionen: Menschen, die regelmässig Achtsamkeitsübungen durchführen, berichten von einer besseren Regulierung ihrer Emotionen.
  • Gesteigerte Konzentration: Durch Achtsamkeit verbessert sich die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und weniger leicht ablenken zu lassen.
  • Gesundheitliche Vorteile: Langfristig können diese Praktiken das Risiko für stressbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

 

Fazit

In einer Welt, in der Stress zunehmend zum Alltag gehört, ist es essenziell, effektive Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln. Achtsamkeit, Meditation und regelmäßige Pausen sind nicht nur einfache, sondern auch wissenschaftlich fundierte Methoden, die dabei helfen können, ein gesünderes und zufriedeneres Leben zu führen. Es ist nie zu spät, mit kleinen Schritten zu beginnen und diese wertvollen Werkzeuge in den Alltag zu integrieren, um langfristig Wohlbefinden und Gesundheit zu fördern.

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